Robert Gernhardt sah sich als Dichter in der Tradition von Wilhelm Busch, was seine heftige Neigung zum Reim deutlich belegt. Ja, er behauptete sogar, dass er unter einem gewissen „Reimzwang“ stehe – „die Pfeifen, die ihn nie begreifen“, mögen das belegen. Obwohl er mitunter selbst an seiner Dichtkunst zweifelte : „Ich leide an Versagensangst, besonders wenn ich dichte / Die Angst, die machte mir bereits / so manchen Reim zuschanden.“
Die große Menge versteht ihn zweifellos und zitiert ihn vermutlich häufiger als Goethe, schließlich ist er auch komischer. Manche kennen seine kurzen, pointierten Wort-Witze, ohne zu wissen, dass sie von ihm stammen : Viele Otto-Gags hat nämlich Robert Gernhardt geschrieben. Andere erinnern sich an seine Zeichnungen und Texte in den Satire-Magazinen Pardon und Titanic oder die damit verbandelte Neue Frankfurter Schule …
Schauspieler Mark Oliver Bögel, selbst langjähriger Fan des Dichters, spürt dem Gernhardtschen Humor mit einer Vielzahl seiner Gedichte und Erzählungen nach und bringt diese meisterlich auf den Punkt. Gitarristin Barbara Gräsle liefert dazu kongenial auf vielseitig-vielsaitige Art und Weise den musikalischen Rahmen zu einem garantiert unterhaltsamen Abend.