In der bildenden Kunst zählt die Geburt Christi zu den wichtigsten Motiven und neben der Heiligen Familie gehören schon früh auch Hirten zur Szenerie. Musikalisch ist die Form der Pastorale (von lat. „pastor“: Hirte) vor allem im 17. und 18. Jahrhundert als idyllische Operngattung verbreitet, aber schon seit dem 16. Jahrhundert gibt es instrumentale Pastoralmusik, angeregt durch die Tradition der sogenannten Pifferari: Hirten aus Kalabrien und den Abruzzen, die in der Adventszeit vor den Marienbildern in Rom mit Schalmei (ital.: Piffero), Sackpfeife und Gesang musizierten.
Das Stuttgarter Kammerorchester unter der Leitung von Susanne von Gutzeit bringt gemeinsam mit der Sopranistin Stephanie Pfeffer eine stimmungsvolle Auswahl von Pastoralmusiken auf die Bühne, etwa Giuseppe Torellis bekanntes Weihnachtskonzert oder Antonio Scarlattis weihnachtliche Pastoralkantate O di Betlemme altera povertà. Mit Philipp Friedrich Böddekers Natus est Jesus ist neben den Italienern auch Musik eines Stuttgarter „Local Hero“ vertreten: Böddecker trat 1652 die Stelle des Stiftsorganisten in Stuttgart an. Festlichen Glanz erhält das Programm durch zwei Concerti von Vivaldi und Händel und Händels Gloria in excelsis aus einer erst 2001 wiederentdeckten Solokantate.